Knorpelzelltransplantation
Eine weitere Möglichkeit der Therapie von Knorpelschäden ist die Knorpelzelltransplantation (Autologe Chondrozyten Transplantation = ACT). Hierbei wird der lokalisierte Knorpelschaden mit körpereigenem Gelenkknorpel „repariert“. Dies kann einzeitig, d.h. während des eigentlichen arthroskopischen Eingriffes, erfolgen oder über zwei arthroskopische Eingriffe verteilt.
Die Entscheidung, welches Verfahren zu Anwendung kommt, entscheidet sich während des arthroskopischen Eingriffes. Insbesondere die Defektgröße ist in der Entscheidungsfindung wesentlich.
Einzeitige Knorpeltransplantation („minced cartilage therapy“)
Hierbei werden während des arthroskopischen Eingriffes mit einem Spezialinstrument Knorpelgewebe entnommen und in winzige Teile präpariert („geminced“). Das so gewonnene Knorpelgewebe wird nun mit körpereigenem Gewebekleber (Fibrin), der nach Blutentnahme in einem chemischen Prozess produziert wird, in den Defektbereich transplantatiert. Nähere Informationen zur minced cartilage therapie finden Sie unter folgendem Link: minced cartilage therapy
Zweizeitige Knorpeltransplantation (Sphäroide)
Hierbei wird in einem ersten minimalinvasiven, arthroskopischen Eingriff Knorpelgewebe entnommen und der Knorpeldefektrand stabilisiert und in einem sehr aufwendigen Verfahren dreidimensionale Knorpelzellen (Kugelförmig – Sphäroide) angezüchtet.
Etwa 5-7 Wochen später werden die angezüchteten Knorpelzellen wieder rein arthroskopisch in den Defektbereich eingesetzt (Transplantation). Nähere Informationen zur Knorpelzellzüchtung finden Sie unter folgendem Link: Knorpelzellzüchtung
Bei beiden Verfahren ist postoperativ eine Entlastung des operierten Gelenkes an Gehstützen für einen Zeitraum von bis zu 6 Wochen erforderlich, um ein stabiles Einheilen der transplantierten Knorpelzellen zu ermöglichen. Ein genaues Nachbehandlungsschema erhalten Sie postoperativ.
Die Knorpelzelltransplantation ist nur geeignet bei lokalisierten Knorpelschäden ohne das Vorhandensein einer generalisierten, d.h. das ganze Gelenk betreffenden Knorpelabnutzung (Arthrose).
Wir wenden das Verfahren der Knorpelzelltransplantation bisher erfolgreich am Hüftgelenk, am Kniegelenk und am oberen Sprunggelenk an.
Autor
Dr. med. Oliver Steimer