Meniskus

Intakter Außenmeniskus eines rechten Kniegelenkes

OS = Oberschenkelknorpel, US = Unterschenkelknorpel, T = Tasthaken, M = Meniskus des Kniegelenkes

Der Meniskus ist eine halbmondförmige kollagenfaserhaltige knorpelige Struktur, die sowohl im inneren Anteil des Gelenkes (Innenmeniskus), als auch im äußeren Anteil des Gelenkes (Außenmeniskus) existiert. Der Meniskus dient als Kraftüberträger zwischen Oberschenkelknochen und Unterschenkelknochen und hat somit eine wichtige Stoßdämpferfunktion. Er vermindert außerdem die Reibung im Gelenk und verbessert die Verteilung der für die Knorpelernährung wichtigen Gelenkflüssigkeit.

Meniskuseinrisse können unfallbedingt (z.B. beim Sport) auftreten, nicht selten finden sich jedoch auch abnutzungsbedingte Meniskusschäden, die ohne eine schmerzauslösendes Ereignis entstanden sind.

Ein unfallbedingter Meniskusriss beim jungen Patienten mit entsprechender Beschwerdesymptomatik stellt eine klare Indikation zur operativen, arthroskopischen Therapie dar. Sofern die Möglichkeit einer Reparation, d.h. einer Naht des Meniskus vorliegt, sollte diese unbedingt erfolgen.
Auch die Meniskusnaht erfolgt als minimalinvasiver, arthroskopischer Eingriff.
Ob ein Meniskus genäht werden kann oder nicht hängt davon ab wie der Riss sich intraoperativer darstellt und wie groß die Vorschädigung des Meniskusgewebes ist. Nur Einrisse nahe dem Bereich der anatomischen Meniskusanheftung («Meniskusbasis») sind geeignet mittels Naht zu reparieren, da hier die Blutversorgung und damit das Heilungspotenzial am größten ist.

Ein abnutzungsbedingter Meniskusschaden bei gleichzeitig vorhandener fortgeschrittener Arthrose des Kniegelenkes stellt keine dringende Operationsindikation dar. Häufig sprechen in diesen Fällen symptomatische, nichtoperative Maßnahmen sehr gut an.

Durch den wissenschaftlichen Austausch im Rahmen der Mitgliedschaften bei der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sind unsere operativen und nicht-operativen Behandlungsstrategien bei Meniskusschäden dem aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst.

Autor

Dr. med. Oliver Steimer